>> … unternehmerisches Handeln und die Übergabe der Verantwortung sicherstellen <<
Unternehmensnachfolge in mittelständischen Familienunternehmen
Eine für Familienunternehmen eher selten anstehende Konstellation ist wohl, wenn die Nachfolge im Unternehmen in Form eines Generationswechsels bevorsteht.Konflikte sind in diesem Themengebiet ein wahrscheinlicher Bestandteil allein durch die Gegebenheit, dass es sich sowohl bei der ausscheidenden Person wie auch bei dem designierten Nachfolger um eher starke und naturgegeben verschiedene Persönlichkeiten handeln dürfte.
Darüber hinaus können weitere, von einer Nachfolge betroffene Akteure der Familie, des Unternehmens und des Umfeldes, Auslöser für Konflikte sein.
Die Unternehmensnachfolge in mittelständischen Familienunternehmen beinhaltet oft auch existenzielle Gedanken, ob in Bezug auf das Lebenswerk der Senioren oder in Richtung Lebensgrundlage für die Folgegeneration gedacht.
Grundsätzlich ist die Empfehlung einer externen Begleitung respektive Beratung auszusprechen. Ein Wirtschaftsmediator mit viel Erfahrung aus mittelständischen Betrieben ist eine kompetente Grundlage für die bevorstehende Unternehmensnachfolge in Ihrem Unternehmen.
Bei aller Notwendigkeit zur Nachfolgeregel
wird es von Vorteil sein, den Übergang „rechtzeitig“ vorzubereiten und, soweit möglich, einen eher großzügigen Zeitrahmen dazu zu akzeptieren.
Essentiell wird ebenso sein, sich der möglichen Konfliktfelder frühzeitig bewusst zu werden.
Identifikation von Konfliktfeldern[1]:
- Konflikte zwischen Übergeber, Nachfolger, Familie, Mitarbeiter, Umfeld
- Konfliktidentifikation durch Abgleich der Motivation
- Konfliktidentifikation durch Abgleich der Ziele
- Konfliktidentifikation durch Abgleich der Rollen
- Konfliktidentifikation durch Abgleich der Beziehungen
- Identifikation möglicher Konflikte durch Abgleich der Methoden
Auf dem Gebiet der Nachfolgeproblematik stellen sich folgende, mögliche Problemfelder heraus: [2]
- Wechselwirkung personeller, strategischer und finanzieller Kontinuitätssicherung
- Führungswechsel, spezielle unter dem Aspekt der Ablösung des Firmengründers
- Finanzwirtschaftliche Probleme
- Organisatorische Probleme
- Psychologische Aspekte
Gehen wir davon aus, dass eine Unternehmensnachfolge mittels Generationswechsel
stets in zwei Systemen, gewissermaßen dem System Unternehmen und dem System Familie (siehe Titelbild) abläuft, kommt auch in dieser Fragestellung der Haltung und der Erfahrung des Mediators eine wichtige Bedeutung zu.
Auf den Erfahrungswerten der ALSHUT Unternehmensberatung GmbH basierend sind hier einige Standpunkte der möglichen „Unordnung“ zweier Systeme dargestellt. Wirtschaftsmediation und systemisches Arbeiten im Fall einer Unternehmens-nachfolge mit Generationswechsel bedingt ggf. die Berücksichtigung zweier Umfelder.
Paul Watzlawick´s systemischer Ansatz sagt unter anderem[3]:
- Betrachte nicht nur die einzelne Person, sondern nimm das System in den Blick
- Betrachte weniger die Vergangenheit, sondern beobachte das, was in der Gegenwart geschieht und was für die Zukunft an neuen Regeln entwickelbar ist.
Aus Sicht der Unternehmensführung mittelständischer Familienunternehmen ist ein Generationswechsel durch vielfältige „mögliche“ Probleme gekennzeichnet.
Der Gestaltung und sicher auch Lenkung des Generationswechsels kommt eine hohe Bedeutung zu, unternehmerisches Handeln ist zu jeder Zeit sicherzustellen und dem Übergang ist in ausreichendem Maße Zeit zuzurechnen.
Neben den deutlich der Unternehmensführung zuzurechnenden Themen wie, Strategie und Controlling, treten hier verschiedene Interessenlagen der beteiligten Menschen in den Vordergrund.
In der Regel bereitet ein eigenständiger Umgang mit diesen Themen wegen der persönlichen und unmittelbaren Betroffenheit der handelnden Personen Schwierigkeiten.
Die Einschaltung einer dritten Person als Mediator ist sinnhaft und kann Grundlage einer belastbaren Lösung sein.
Meschede im April 2017
ALSHUT Unternehmensberatung GmbH
[1] Land Sachsen – Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Identifikation möglicher Konfliktfelder,
http://www.unternehmensnachfolge.sachsen.de/5103.html, vom 16.12.16.
[2] Becker, Wolfgang / Stephan, Petra: Unternehmensnachfolge in mittelständischen Betrieben, S. 6-8, Bamberg, Juni 2001
[3] Paul Watzlawick, systemischer Ansatz, IHK, Weiterbildung Wirtschaftsmediator Seminarunterlagen, Kapitel III, Seite 20.